RossFoto Dana Krimmling Pferdefotografie Fotografien vom Wanderreiten Westernreiten Westernladen Gerhard Kissel Dahn
Foto © RossFoto Dana Krimmling

Er ziert das „White House Oval Office“ in Washington, er steht vor dem Courthouse in Lander, Wyoming und seit einigen Tagen auch vor dem Westernladen in Dahn in Lebensgröße auf einem extra für ihn kunstvoll gemauerten Sockel. „The Bronco Buster“, die wohl berühmteste Bronzestatue aus der Zeit des alten Westens, als Amerika noch jung und voll Hoffnung war. Diese Statue ist das beeindruckendste Symbol für diese längst vergangene Cowboy-Ära als die Rinderherden noch über freies Land tausende von Meilen von Texas bis hoch nach Montana zogen. Heute ist die Statue des Bronco Busters in handlicher Größe in fast jedem Ranchhouse im amerikanischen Westen zu sehen.
Gerhard Kissel, Michael Dany und Holle Zwick haben das Kunststück fertig gebracht, diese fast 3 Meter große Bronzestatue, die ursprünglich aus Amerika kam, unter abenteuerlichen Umständen von Wigan, New Manchester, nach Dahn zu holen und gemeinsam mit Hermann Loreth und seinem Sohn Fabian noch am selben Tag dieses fast 8 Zentner schwere „bucking horse“ auf dem Sockel zu montieren. Jetzt hat auch Dahn genau wie das weiße Haus in Washington seinen „Bronco Buster“ und mit ihm einen Hauch von Cowboy-Romantik und von eben jenem „Mythos Cowboy“, der nicht nur in Amerika zum heutigen Livestyle gehört.

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Denn die große Zeit des amerikanischen Cowboys dauerte kaum länger als eine Generation. Mit Ende des Civil War, 1861-1865, begann die Zeit der legendären Viehtriebe von Texas nach Norden, um die „Yankees“ mit Fleisch zu versorgen. Während der Kriegsjahre haben sich die Rinder unkontrolliert vermehrt, sodass man um 1866 mehr als sieben Millionen Rinder in Texas zählte. Bis Anfang der 1890er Jahre wurden etwa fünf Millionen Rinder nach Dodge City, Cheyenne, Abilene oder Miles City getrieben, bis Eisenbahnen und Stacheldraht das freie Land zerteilten und dieser zur Legende gewordenen Cowboyära ein Ende setzten. So sind es gerade mal dreißig Jahre, die den Mythos Cowboy begründen.
Die Cowboys, die die Monate langen Viehtrecks begleiteten, hatten für ihre Arbeit 6-8 Pferde, die ihnen der Trailboss zur Verfügung stellte. Die „Cowponies“ waren meist vierjährige Mustangs, die wild in der „open range“ lebten und von den Cowboys erst eingefangen und reitbar gemacht werden mussten. Diese Ponies von damals waren 120-140 cm groß und höchstens 350 kg schwer, also nicht vergleichbar mit den heutigen Pferden auf den Ranches im Westen. Um diese ungezähmten jungen Pferde, sie wurden auch Broncos genannt, reitbar zu machen, mussten sie einer – aus unserer heutigen Sicht – brutalen, traumatischen Grundausbildung unterzogen werden. Ihr Wille und damit ihre Persönlichkeit wurden in dem wenige Tage dauernden Zureiten gebrochen. Dieses „breaking“ oder „busting“ machten meist professionelle Zureiter, die von Ranch zu Ranch zogen. Einer der einst berühmtesten „Bronco Buster“ war ein Lee Warren, dem man für seinen harten Job fünf Dollar pro Buster zahlte, er selbst aber bezahlte mit unzähligen Knochenbrüchen. Dem klugen Rat seiner frisch angetrauten Frau folgend, tauschte er als bald seinen gefährlichen Job gegen eine angenehme Arbeit und wurde Deputy Sheriff. Diesen mutigen Männern setzte einer der ganz großen Westernkünstler mit eben jener Bronzestatue „The Bronco Buster“ ein glorifizierendes Denkmal – Frederick Remington, 1861 bis 1909. Eben jener legendäre „Cowboy on a bucking Horse“, der jetzt die Außenfront des Westernladens in Dahn bereichert wurde zur Kultfigur aller Cowboys und Westernfreunde. Erstmals 1895 in Bronze gegossen widmete Remington den „Bronco Buster“ seinem Freund und späteren Präsidenten Theodore

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Foto © Klaus Jürgen Guni

Roosevelt, der die Statue dann ins weiße Haus in Washington stellte, wo sie heute als Symbol für den Pioniergeist an diese mutigen Männer aus jenen Jahren erinnert.
Gerhard Kissel oder „Gus“, wie ihn seine amerikanischen Cowboy-Freunde nennen, ist mit diesem Bronco Buster vor seinem Westernladen ein einmaliger Coup gelungen. Außerhalb Amerikas dürfte diese Statue jetzt wohl nur in Dahn in Lebensgröße zu sehen sein. Diese Statue ist aber auch Symbol für Gerhards Botschaft, dass mit „The Bronco Buster“ des Cowboys „spirit, integrity und dignity“, wie es ein anderer großer Westernkünstler einmal formulierte, weiterlebt.
Die Einweihung der Statue wurde im September 2008 mit einem großen Broncobusterfest gefeiert. Hierzu waren alle Freunde und Kunden herzlich eingeladen.

 

Eberhard Hank Klotz, Hubertushof Pfalz

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